April 2006

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Südspanien - Frankreich - Schweiz mit dem Velo

Von 28.April bis 28.Mai 2006 ( Km 2731.84)

Die durch Spanien gefahrene Strecke

Die durch Frankreich gefahrene Strecke

Der Weg ist das Ziel.

Zuerst etwas über das Wetter, damit ich es nicht jeder Tag erwähnen muss. Beim Beginn der Reise in Alicante hatte ich ca. eine Stunde Regen,später ein Vormittag zwischen Consuegra und Toledo und der nächste Tropfen nach 3 Wochen in Pontarlier 20 Km. vor der Schweizer Grenze. Der Zöllner versicherte mir, dass es ab jetzt auch in der Schweiz besser werde. Die letzen 40 Km gab es doch noch ein heftiger Dauerregen bis nach Bremgarten. 4 Wochen unterweg und nur an 3 Tagen so wenig Regen ist bestimmt eine Glücksache und ich kann sehr zufrieden sein. Leider hatte ich bis Pontarlier dauernd Gegenwind.

Alicante - Novelda 28.04.2006 (Km.33)

Zweieinhalb Std. Flug von Zürich nach Alicante. Mit dem Velo zurück werde ich mindestens einen Monat benötigen. Der Pilot warnt uns vor der Landung, dass es ein wenig Rütteln wird. Es blitzt und donnert was das Zeug hält. Ich habe das Gefühl, dass das ganze Flugzeug gleich auseinander bricht. Ich bin froh wieder festen Boden unter die Füsse zu haben.

Erleichert stelle ich fest, dass das Velo ohne Schaden ist und alle Gepäcktachen auf dem Förderband liegen. Um 16.h. ist mein Velo startklar, Steuer gerade, Pedalen angeschraubt und Gepäcktaschen am Platz. Der Wetterbedingung angepasst fahre ich nicht zum Strand sondern Landeinwärtz bis Novelda. Dort finde ich ein Zimmer zu einem angemessenen Preis. Mein Poncho und Gamaschen brauchte ich nur eine Stunde und der Spuck war vorbei.

Novelda - Jumilla 29.04.2006 (64.39 Km.)

Via Monovar Richtung Pinoso nehme ich die Alte Landstrasse. Plötzlich ist die Strasse ausgebaut zu einer "Autovia" ( CV83). Sie sieht aus wie eine Autobahn (getrennte Fahrrichtung und ein ca. 2 meter breiter Pannenstreifen) ist aber für Velos erlaubt. Nach Pinoso (Provinzübergang von Valenzia nach Murcia) ist es wieder eine Landstrasse.

Dort wo Fahrräder nicht erlaubt sind, ist es mit Verbotszeichen gut gekennzeichnet.

Es folgt eine abwechslungsreiche Strecke mit wenig Verkehr (vermutlich weil es Samstag ist). Ich bin schon früh in Jumilla, der Weinhauptstadt von dieser Gegend und habe den ganzen Nachmittag für einen Stadtbummel mit dem Velo um Fotos zu machen. Wie z B. das Cason, die Eremita de San augustin und Das Arco de Roque o Puerta de Granada.

Die Natur findet seinen Weg

30.04.2006. Jumilla - Albacete (101.69 Km)

Heute ist Sonntag und ich bin fast alleine auf der Strasse. Links und rechts Weinreben die sich mit Oliven, und Pfirsichbäumen abwechseln.

Ab Tobarra tauchen plötzlich Kornfelder auf die immer mehr überhand nehmen. Ein Zeichen, dass es Richtung Castilla y Mancha geht. Auf einer Strecke von 27 Km. begegne ich 3 Autos, 1 Motorrad, und 1 Reisebus. Ich kan es mir erlauben bei dieser Hitze (28 Grad im schatten) den Helm ab zu nehmen, und als Albacete in Sicht kommt setze ich den Helm wieder auf den Kopf.

Als ich die Stadt erreiche, frage ich ein Ehepaar die eben in ihr Auto einsteigen wollen ob sie ein "Hostal" empfehlen können. Er bejaht und sagt, ich könne hinter ihm her fahren. So durchquere ich die Stadt und probiere ihm so nah wie möglich zu folgen. Bei ein Hostel angekommen ist er so freundlich und fungiert als Dolmetscher (er spricht etwas Englisch).

Dass ich bei so schönem Wetter nicht Zelte liegt daran, dass Zeltplätze in Zentral-Spanien sehr dünn gesäht sind.

Kornfelder in Albacete

So wird bewässert

Gegen diese Windmühlen hätte Don Quijote auch gekämpft.

01.05.2006. Albacete - Ossa de Montiel (98.58 Km.)

Am ersten Mai sind ausser Kirchen und Restaurants in Spanien alle Läden geschlossen. In Munera wo ich mittagessen will, sind alle drei Restaurants überfüllt, in allen drei müsste ich anstehen um ein Platz zu bekommen. Das ist mir doch ein bisschen zu viel und mache ausserhalb der Stadt einen Pick - Nick.

Als ich in Ossa de Montiel ankomme finde ich alles vor was mein Hertz begehrt. Ein Zeltplatz am See und im Dorf ein Volksrestaurant mit genügend freien Plätzen. Am Abend werde ich von einer holländische Familie zum Schlummertrunk eingeladen.

Wein und Olivenfelder werden immer weniger

Munera weit weg von den Touristen

Kornfelder mehren sich, es wird vermutlich weniger Chemie verwendet und die Blumen freut es

Ein wenig Regen währe gut

Das Land von Don Quijote

Pick-Nick Platz bei Munera

02.05.2006 Ossa de Montiel - Consuegra (Km.129.80)

Die Ruidera Schlucht zu durchfahren ist ein Genuss (Nationalpark) Manchmal ist es ein Fluss und an andere Stellen ein See. Am Ende der Schlucht wird das Land flach und die ersten Windmühlen sind zu sehen. Jetzt bin ich im Land von Don Quijote, der so heldenhaft gegen Windmühlen gekämpft hat.

Nach dem Mittagessen in Campo de Criptana gehe ich die Stadt zum höchsten Punkt. Dort sehe ich ein duzend Windmühlen stehen die ich natürlich fotografieren muss.

Ruidera ein schönes Tal. Anfänglich fahre ich dem See entlang und später habe ich sicht von oben.

Die ersten Kornmühlen von Campo de Criptana

03.05.2006 Consuerga - Toledo (Km.67)

Am Vorabend hatte ich auf einem Spaziergang noch einige Fotos gemacht. Der einzige Zeltplatz in dieser Gegend wurde vor Jahren aufgelöst aber im Hostal von Consuegra habe ich gut geschlafen.

Es sind heute nur 67 Km. bis Toledo und ich bin so früh dort, das ich noch rechtzeitig am Mittagessen in der Jugendherberge teilnehmen kann. Der ganzen Nachmittag und Abend ist für die Stadt reserviert. Das Velo hätte ich besser in die Jugi gelassen Es ist so steil, dass fahren fast nicht möglich ist.

Am Nachmittag treffe ich ein holländisches Ehepaar aus Middelburg die mir zu einer Tasse Kaffee einladen. Ein Restaurant ist schnell gefunden und wir haben einen gemütlichen Nachmittag.

David, ein Zimmerkollege aus Chicago (auch mit dem Rad unterwegs) bastelt so langen an seinem amerikanischen Adapter, dass es plötzlich ein Knall gibt und die halbe Jugendherberge ohne Stom ist.

Cosuegra

Don Quijote

Abendstimmung in Consuegra

Rio Tajo in Toledo

Toledo

Jugendherberge in Toledo Der Erker links oben war mein Schlafzimmer

04.05.2006. Toledo - El Escorial (125.90 Km.)

Dieser Tag zeichnet sich aus durch die viele Blumen am Wegrand. Der richtige Monat in dem alles in voller Blühte steht.

Mein Weg geht westlich an Madrid vorbei via Camarena, Aldea del Fresno nach San Lorenzo de El Escorial. El Escorial ist einer der vielen Höhenpunkte meiner Velotour. Deswegen mache ich dort morgen ein Ruhetag, damit ich dieses Gebäude mit über 300 Räumen ansehen kann.

Es ist einfach fantastisch was alles zu sehen ist am Wegesrand

05.05.2006 Ruhetag in Real Monasterio De San Lorenzo De El Escorial

In der Jugendherberge von san Lorenzo habe ich eine Bleibe für zwei Nächte.

Von den habsburgischen Königen ist Philipp der II der Gründer dieses Klosters El Escorial. In der Folge (1562) kamen hinzu, das "Haus des Königs",eine Basilika sowie das Pantheon. Von hieraus regierte Philipp II sein Reich wo die Sonne nie unterging. Er war König von Spanien, Spanisch-Amerika (Damals gehörte der Süd-Westen der USA auch noch dazu) Neapel, Sizilien, und der Niederlanden (das er von sein Vater, Karl der V geerbt hatte). Im Pantheon liegen die stofflichen Ueberrensten von 4 Generationen von Karl V bis alphons XIII.

El Escorial

Grabstädte von vier Generationen

06.06.2006 El Escorial - Segovia (60,97 Km.)

Heute werde ich die Sierra Guadarrama überqueren. Es liegt ein Pas vor mir (Pt. Navacerrad) von fast 1000 Meter Höhenunterschied. Je höher ich komme je mehr Alpenkarakter die Landschaft bekommt. Ich sehe jetzt Nadelbäume und höre Kuhglocken. Oben angekommen werde ich begrüsst von einigen Rennfahrern. Sie sagen mir das dieser Pass ein richtiger Klassiker ist für den Spanier. Ich betrachte es als eine gute Uebung für die Pyrenäen.

Die Abfahrt nach Segovia ist ein Genuss. Mit den vielen Haarnadelkurven geht es nun 900 m. hinunter. In Segovia gibt es sehr viele historische Gebäude. Ich bekomme den Eindruck, dass es bestimmt einmal eine der wichtigsten Städte Spaniens gewesen sein muss. Das imponierenste ist wohl ein über 1 Kilometer langes Aquädukt, es ist erstaunlich gut erhalten. Es sieht aus als währen die Alten-Röner erst damit fertig geworden. Alle Granitblöcke liegen haargenau aufeinander, dabei ist kein Zement verwendet worden, . Eine tolle Leistung was die vor 2000 jahren zustande gebracht haben.

Den Gipfel erreicht

Rückblick

Landwechsel, Madrid-Castilla y Leon

Aquäduckt

Kathedrale am frühen Morgen

Aquäduckt von Oben

07.05.2006. Segovia - Aranda de Duero (121,62 Km.)

Die Landschaft ändert sich langsam. Castillien ist die Kornscheune Spaniens. Jetzt noch alles üppig Grün, färbt sich das Land im Herbst nach der Ernte in gold-gelb mit grünen Zypressen, ein schöner Kontrast. Ich fahre über Land viaTurégano und San Miguel de Bernuy bis Aranda de Duero. Zuerst Kornfelder und später zunehmend Pinienwälder.

Auf dem Zeltplatz treffe ich ein Motorradfahrer aus Hamburg. Er war die längste Zeit seines Lebens Seemannauf auf einem Schiff mit Spanischer Besatzung. Sein Spanisch ist desshalb perfekt was sehr hilfreich ist beim Nachtessen im Restaurant. Er hat mir die Spanische Weine vorgestellt und dabei den "Ribero de Duero" schmackhaft gemacht.

Kornfelder, immer noch Grün

Wo Kornfelder, dort auch Blumen

Glasklares Wasser

Sowas gibt es leider immer noch

Durch Aranda fliesst der Duero wo der guter Wein herkommt.

08.05.2006. Aranda de Duero - Burgos (134,32 Km.) inkusive Umweg

Der direkter Weg nach Burgos ist für Velos nicht mehr erlaubt. Sie haben die Nationalstrasse in eine Autobahn umgewandelt. Das stört überhaupt nicht denn Ueberland ist es viel schöner und ruhiger. Dafür nehme ich ein paar extra Steigungen gern in kauf.

Gegen mittag bin ich in Monasterio de Santo Domingo de Silos. Beim weiterfahren stelle ich fest, dass die BU-902 gesperrt ist. Das gibt ein Umweg von ca.15 Km. In Cuevas de San Clemente werde ich Kaffeepause machen. Im Restaurant nehmen einige Leute ein verspätetes Mittagesse zu sich. Die feinen Gerüche aus der Küche machen alles klar, und nach einer Viertelstunde sitze ich vor einer herrlichen Mahlzeit.

Gegen abend komme ich in Burgos an. Auf einem Kreuzung steht eine Ordensschwester, das ist die Gelegenheit." Können sie mir sagen wo die Albergue de Perigrinos ist"? Die Antwort ist ein Schwall spanisch aus ihrem Mund. Drei Wörter verstehe ich (semalforo, segundo und a la izquierda ) und das reicht für die richtige Richtung.

Ich bin jetzt auf der Camino de Santiago, der Pilgerweg nach Santiago. Alle 5 bis 10 Km. gibt es auf diese Route eine Pilgerherberge wo ich für 3 Euro ein Bett benützen kann und 1 Euro füf das Velo im Schuppen. In den meisten Herbergen muss man einen eigenen Schlafsack haben. Ich gehe nicht nach Santiago (wo ich schon zwei mal war) sondern in gegengesetzter Richtung. Bis St.Jean Pied de Port (Frankreich) gibt es diese Gelegenheiten,dafür findet man in Frankreich viele Zeltplätze.

Irgendwo zwischen Aranda und Burgos. Das war der Umweg wegen Stassensperre

Sto.Domingo de Silos

Der wohl bekannteste Pilgerweg

Burgos

09.05.2006. Burgos - Logrono (123,09 Km.)

Es sind die kurzen Begegnungen die meine Veloreise so abwechslungsreich und interessant machen. Ich treffe ein junges Paar die von Holland aus mit dem Rad nach Santiago unterwegs sind. Sie fahren für einen guten Zweck, d.h. Bekannte und Freunden zahlen einen bestimmten Betrag für jeden gefahrenen Kilometer. So hoffen sie bei Ankunft in S.d.Compostela 2000 Euro einem guten Werk übergeben zu können.

Zwischen Burgos und St. Domingo gibt es noch eine kleine Steigung von 300 Höhenmeter. und dann wird es wieder flach.

Logrono

Kathedrale Logrono

Immer noch in Spanien

10.05.2006. Logrono - Pamplona (116,70 Km.)

Der Weg führt dem Camino entlang in gegengesetzter Richtung über Arcos, Estella und Puente la Reina. Von La Reina fahre ich nicht direct nach Pamplona sondern mache einen kleinen Umweg Richtung Osten. Ich möchte unbedingt noch einmal die Einsiedelei Eunate sehen. Imponierend finde ich die alabast Fenster sowohl von der Seite wie die im Dach. In Pamplona finde ich eine Uebernachtung in der Pilgerherberge die sogar ein Internet anbietet. (für eine freiwillige Spenden steht eine Büchse mit Schlitz daneben). Dort nehme ich die Gelegenheit wahr meine Post durch zu sehen und ein paar Mails zu senden.

Herkunftsland des guten Weines

Rio Ebro in Logrono

Eunate mit Alabastfenster

Diese Brücke in la Reina war früher ein wichtiger Uebergang für Pilger und Zollpflichtig

Ich wusste nicht das in Pamplona auch ein Aquädukt steht

11.05.2006. Pamplona - St.Jean-Pied-de-Port (78,08 Km.)

Heute werde ich die Pyrenäen überqueren. Von 430 auf 1057 Höhenmeter ist gar keine so besondere Steigung. Der Haken ist, es geht zwei mal wieder hinunter.Die erste Steigung heisst Pto. Erro und die zweite Pto. Auzibirri. Von dort sind es nur noch 10 Km. bis Roncesvalles und bald bin ich oben auf der Pto.Ibaneta. Ich treffe dort ein Velofahrer- Paar aus Neu-Seeland. Es sind beide Assistents -Aerzte die eine Weile in Europa arbeiten wollen. Bevor sie eine Stelle antreten, wollen sie Europa mit dem Velo kennen lernen.

Jetzt geht es etwa 800 Höhenmeter in Haarnadelkurven hinunter und irgendwann bin ich in Frankreich. Wo genau, das merkt man nicht denn beide Länder sind Eurostaaten. In der Herberge von St.Jean steht eine Waschmachine mit Trockner. Eine gute Gelegenheit Frankreich mit frischer Wäsche zu durchqueren.

Ganz oben ist die Herberge

Bereit für Santiago

Das Tor zu St.Jean P.d.P.

Roncesvalles

Pyrenäenübergang-Ibaneta

Silo de Carlomango 12.Jahrh.

12.05.2006 St.Jean-Pied-de-Port - Arudy (97,92 Km.)

Ein herrlicher Tagesanfang mit aufsteigenden Nebelfelder. Nach 15 Km. biege ich rechts ab auf die Pyrenäenstrasse (D918) Richtung Lourdes. Sie ist bestimmt anstrengender wegen den vielen kleinen Pässen. Ich höre das rauschen eines Baches und Vogelgezwitscher in allen Tonarten. Ganz unten im Tal verläuft zwar eine Autobahn die den meisten Verkehr schluckt aber ich denke, dass doch viel Lokalverkehr übrig bleibt.

Ich fahre via Mauleon und Oloron nach Arudy wo ich seit langem mein Zelt mal wieder aufstelle. Wenn das Wetter gut ist, finde ich das Campen viel angenehmer, als in einnem Hotel zu übernachten. Hier treffe ich immer Leute, mit denen ich schnell Kontakt bekomme.

Erstes Dorf nach Pyrenäen überquerung. Spanien? Frankreich?

Aufsteigender Nebel am frühen Morgen

13.05.2006. Arudy - Lourdes (39,01 Km.)

Heute nur eine kuze Strecke, da ich Lourdes besuchen möchte. Bei der Post mitten im Zentrum finde ich einen ganz kleinen Privat Zeltplatz, genügend Raum für ein paar Wohnwagen ( ich zähle 7 verschiedene Nationen) und einige Zelte. So kann ich zu fuss das Städchen ansehen. Ich bekomme den Eindruck, Lourdes besteht nur aus Hotels und Souveniersläden.Bei der Kirche sehe ich eine Menschenmenge. Richtung Grotte. Beeindruckend ist die lange Warteschlange von Menschen, zum Teil in Rollstühlen, welche auf Hilfe und Genesung hoffen.

So bedeckt war es meistens

Eine friedliche Welt

Pyrenäenstrasse vor Lourdes

aber kein Regen

Einfahrt von Osten her

Von innen noch schöner als von aussen

Der Pau fliesst durch Lourdes und endet bei Biarritz in den Atlantic

14.05.2006. Lourdes - Mane (112,77 Km.)

Rechts von mir habe ich immer Sicht auf die noch mit Schnee bedeckten Pyrenäen. Ich sehe viele Rennfahrer, vor allem um Bagneres de Bigorre herum. Von hieraus geht es für die Tour de France Rennfahrer hinauf zum Tourmalet. In 25 Km bis auf 2341 meter. Ich biege aber links ab Richtung St. Gaudens. und fahre noch ertas weiter bis Mane.

Der Zeltplatz wird von einer Berlinerin geführt. Sie lebt schon seit vielen Jahren hier und möchte nie mehr in einer grossen Stadt leben. Das kann ich gut verstehen, ist doch die Natur und Landschaft in dieser Gegend sehr schön.

Eine Wassermühle, irgendwo in einem friedlichem Dorf in der nähe von St.Gironde

Die gut gelaunte Kuh trägt seine Hörner nach oben, die Nörglerin nach unten.

15.05.2006 Mane - Foix (77,76 Km.)

Nicht all zu weit ist es bis Foix aber anstrengend, der eine Col nach dem anderen und die meisten haben auch noch einen Namen, obwohl sie gar nicht so hoch sind. Eine herrlich ruhige Strasse. Immer ein Wildbach links oder rechts.

Der Zeltplatz in Foix liegt direkt an einem Stausee und Vis a Vis gibt es einen Super Marché mit Pizzastube. So komme ich an die erste Pizza auf meiner Reise.

Am Nachmittag gehe ich in die Stadt. Ich hole Geld bei der Post von meinem Europostkonto, so dass es bis in die Schweiz reicht. In einem Internetkaffee melde ich mich bei Monika zu einem Besuch an. Mit ihr habe ich vor vielen Jahren die Schule zur Psychiatrie-Ausbildung besucht. Vor 8 Jahren hat sie und ihr Mann in St.Jean de Paracol eine neue Heimat gefunden.

Foix besitzt ein Hausberg mit einem beeindruckendem Schloss.

Foix

Zwischen Mane und Foix

Schloss in Foix

16.05.2006 Foix - St Jean de Parcol (63.01 Km.)

Die Strasse heisst nicht mehr Pyrenäenstr. sondern " Les Routes du Pays Cathare", genannt nach einem Volk welches im 12. bis 13.Jahrhundert in Süd-Frankreich gelebt hat. Ein politisches und Religiöses Drama hat sich hier abgespielt. Es ist als Kreuzzug gegen die Albigenser in die Geschichte eingegangen. (Mehr darüber in 2 Tagen in Carcassonne oder "www.Katharer.de")

Zum Mittagesse bin ich schon bei der Familie Spiegel. Fünf Jahren sind es her das ich hier war und seitdem sind sie fleissig ihre Häuser am restaurieren, umbauen und ausbessern. 50 ha Land, ein Wildbach, der 50 meter vor der Haustüre in einen natürlichem Badeteich mit glassklarem Wasser mündet. Eine Schafherde 7 Esel, Kuh und Kleinvieh gehören auch zum Anwesen. Einen besseren Ort für "Ferien auf dem Bauernhof" kann ich mir nicht vorstellen. In zwei Stunden ist man am Mittelmeer. Zwei Ferienwohnungen sind schon dafür eingerichtet. Jetzt wird das Wohnhaus fertig gestellt und vor Winterbeginn wird eingezogen.

Bis Foix heisst die Srasse so

Marktplatz in Quillan mit Fam Spiegel

Im Herbst wird Eingezogen

17.05.2006 Ruhetag in St.Jean de Paracol.

Am frühen Morgen weden die Tiere zuerst versorgt und die Schafen auf die Weide gelassen. Dan kann es losgehen, wir fahren mit dem Auto nach Quillan, das nächst grössere Städchen. Eine schöne Kirche aus Natursteinen ist zu sehen und der Fluss Aude gibt diesem Städtchen ein hübsches Flair. Ein Stadtbummeln ist immer ermüdend und die Terrassen auf dem Marktplatz laden zum Kaffee ein.

Es ist hier üblich, dass man zuerst in eine Bäckerei/Patisserie geht um etwas süsses zu kaufen um es dann im "bistrot" oder auf derTerrasse bei einem Kaffee zu essen.

Als wir am Abend die Schafe eingesammelt haben, gibt es ein gutes Nachtessen und Erinnerungen aus alte Zeiten werden aufgefrischt. Für Ferien auf dem Bauernhof hat Fam. Spiegel iher eigene Homepage; sie lautet www.moulindutrou.org

Quillan mit Aude

7 Esel gehören zum Bauernhof

Hier gibt es genug zu futtern

Links das ehemalige Waschhaus von Quillan. Dort konnte jeder ein Bad nehmen der zu Hause kein Bad hatte.

Kirche von Quillan aus Natursteinen

18.05.2006. St.Jean de Paracol - carcassonne (54,80 Km.)

Nach knappl 55 Km. habe ich in Carcassonne um 12h. auf dem Zeltplatz "la Cité" mein Zelt aufgestellt. Er liegt am Fusse der historischen Altstadt. Schon von weitem lässt sich erahnen welch eine wichtige Stadt es im frühen Mittelalter gewesen sein muss. Jetzt sind Touristen aus vielen Nationen hier um mehr über die Stadt und seinen damaligen Bewohner zu erfahren. Es gibt viel Literatur zu kaufen über eine düstere Vergangenheit.

Im 12.Jh. hatte sich eine Religion ausgebreitet welche sich nur auf das Neue Testament bezog und sich als Ueberbringerin der einzig wahren Botschaft verstand. Das konnte die Kath. Kirche nicht akzeptieren. Papst Innozenz III predigte einen Kreuzzug und erliess gleichzeitig ein kanonisches Gesetz, welches die Besitztümer der Häretiker für frei erklärte. Das war der politische Anreiz zum Religionskrieg. Es wurde eigens zu diesem Zweck die Inquisition geschaffen. Es brauchte dennoch 100 Jahren das Volk der Katharer auszulöschen. Dies alles lese ich in einem Büchlein welches ich in der Altstadt gekauft habe.

Erster Blick von Carcassonne

Klick auf Bild zum vergrössern

19.05.2006. Carcassonne - Premian (98,79 Km.)

Ich velasse endgültig die Pyrenäen. Zuerst fahre ich noch ein paar Kilometer den "Canal du Midi" entlang. Es liegen reienweise Schiffe die man mieten kann um als eigener Kapitän auf den Kanal zu fahren. Der Canal Midi verbindet Mittelmeer mit dem Atlantic.

Von fast Meereshöhe geht es nun Richtung Mazamet 700 meter hinauf ins Haut Languedoc.

Oben auf den Col begegne ich ein englisches Paar mit Velo und Gepäck, sie erholen sich von der Anstrengung. Ich habe bis jetzt noch nie Spanier und Franzosen gesehen die mit Zelt und Gepäck unterwegs sind.. Ein einziges mal drei Italiener in Andalusien. Nur Nordländer scheinen auf diese Weise ferien zu machen.

Nach dem Mittagessen in Mazamet nehme ich die N112 Richtung osten. Bei St.Pons de Thomières komme ich auf die D908. In Prémian sehe ich ein Zeltpatz der offiziell geschlossen ist. Ein Ehepaar welches in einnem Holzhäuschen auf dem Zeltplatz wohnt, sagt ich könne trozdem hier bleiben. Wie ich verstehe gibt es neuerdings schärfere Bestimmungen für Zeltplätze in Frankreich. An diesem hier muss noch so einiges verbessert weden bis sie öffnen dürfen. Für mich ist es am wichtigsten, dass der Wassehahn funktioniert und sauberes Wasser herauskommt. Zum Trinken kaufe ich Wasser im Laden, so bin ich sicher, dass ich am nächsten Morgen kein Bauchschmerzen habe.

Ich stelle mein Zelt neben einen Wohnwagen aus England. Wir kommen ins Gespräch und beschliessen gemeinsam im Dorfrestaurant essen zu gehen. Es ist ein ganz interessanter Abend geworden.

Aude in Carcassonne

Mietboote auf den Canal-Midi

Schleuse im Canal-Midi

Mazamet Die Kirchglocke hängt f frei in der luft

Prémian

20.05.2006. Prémian - L'Hospitalet (92,25 Km.)

Heute ist ein Tag der Schluchten, Brücken und natürlich einige Cols de La ..... Bei Bédariex fahre ich über Lunas nach Norden, es steigt und steigt. Oben auf dem Col de la Baraque de Bral steht eine Gruppe Mountainbiker die sich wundern über das viele Gepäck das ich bei mir habe. Ich sage das ich über Lodéve nach Caylar möchte. Sie machen mich aufmerksam das ich viel besser gleich links abbiegen soll, somit könne ich viel Mühe sparen, da Lodéve in einer tiefen Schlucht liegt. Ich bin froh von diesen Ortskundigen den Tip zu bekommen. Es geht noch etwar 200 m. hinauf aber dann bleibe ich etwa auf dieser Höhe bis kuz vor Caylar welches ich jetzt unten vor mit sehe. In L'Hospitalet ist für heute schluss.

Ginster sind hier oben in der Ueberzahl

In jedem Dorf gibt es Bistros wo ich eine Pause machen kann für Kaffe und den Hunger.

Hochplateau zwischen Col de la Baraque und Le Caylar

21.05.2006. L'Hospitalet - St.Enimie (85,25 Km.)

Die Tarntal überspannende Brücke ist ein Grund weshalb ich durch das Zentral Massive von Frankreich fahre. Nach 25 Km. bekomme ich den ersten Blick von dieser Brücke. Sie ist vom englischen Stararchitekt "Norman Foster" gebaut, und erst kürzlich fertig geworden. Unter www.millau.fr (zuerst entrée und dann le viaduc anckicken) können sie die Einzelheiten nachlesen.

Am Nachmittag fahre ich die Tarnschlucht hinauf. Ich halte einige male an um Fotos zu machen, es gibt so viele malerische Stellen. Es ist ein Paradies für Kayakfahrer, sowohl für Anfäner alsauch für Fortgeschrittene. Weiter geht es die Tarnschlucht hinauf bis St.Enimie und morgen Richtung Loire weiter.

Die Brücke über das Tarntal

Einige Bilder der

Tarnschlucht

Ein Paradies zum

Kayak fahren

22.05.2006. St.Enemie - Langogne (87,67 Km.)

Der Tag beginnt sportlich, 500 Meter hinauf um aus dieser Schlucht zu kommen. Ich betrachte es am bessten als Lockerung der Beine. Belohnt werde ich mit einer schönen Abfahrt. In Mende suche ich vergebens ein Internetkaffee. Die Bibliothek als letzte Hoffnung, ist am Montag geschlossen. Morgen werde ich mehr Glück haben.

Am Nachmittag steige ich wieder, immer höher geht es bis auf den Col de la Pierre Plantée. An der Natur bemerke ich das sich die Fauna ändert,An blühende Pflanzen hat Ginster die Ueberhand. Ich stehe jetzt am Wasserscheidepunkt von drei Richtungen. Ich erkenne es an einer Säule auf welche die Richtungen eingemeisselt sind. Oestlich in die Rhone, nördlich in die Loire und südlich in die Garonne.

Glassklares Wasser

Wasserscheidepunkt

Nur Vogelzwitschern

Garonne

Loire

Rhone

23.05.2006. Langogne - Bas-en-Basset (101,80 Km.)

Das Internetkaffee in Le Puy ist geschlossen, ich finde in einer Stiftung für Jugendliche doch noch die Möglichkeit einen Computer zu benützen.

Etwas ausserhalb der Stadt geht es zur "Gorges de Loire". Den Weg kann ich jetzt nicht mehr verfehlen, den es geht fast immer die Loire entlang, bei Retournac ist die Schlucht so schmal, dass der Weg über einen Berg die Schlucht verlässt, bei Bas-en-Basset geht es wieder zur Loire.

Rechts; Wahrzeichen von Le Puy

Bas en Basset

Das erste Loireschloss das ich gesehen habe

Ein Canadier unterwegs nach Santiago de Compostela

24.05.2006. Bas-en-Basset - Pouilly (121,62 Km.)

Nach Le Puy ist die Sicht auf der Loire über einige Kilometer durch eine Mauer verhindert. Vom Velo aus kann ich knapp über die Mauer sehen. Ich kann die Autofahrer nur trösten mit den Worten "es ist ja eine schöne Mauer".

Es geht weiter die Loire entlang und dort wo das Tal zu schmal wird, den Berg hoch bis Andrézieux nord-östlich von St.Etienne. Dann wird es flach und es geht weiter über Fleurs nach Roanne. Der Zeltplatz in Roanne ist nicht mehr da, der nächste liegt nicht in meine Richtung, so fahre ich noch 15 Km. weiter nach Poully. Bis hier folge ich die Loire und morgen geht es nach Osten Richtung Schweiz.

Eine Fohlenweide bei Neulise

Kirche in Fleurs

Pétanque Nationalsport der Franzosen. Als ich den Fotoapparat zeigte standen sie sofort in Reih und Glied

25.05.2006. Pouilly - Tournus ( 103,35 Km.)

Ich fahre durch eine reizvolle Landschaft, der Weg ist nicht mehr so steil, eher hügelig. Die Kühe die ich hier sehe sind alle weiss.

In Clayette raste ich vor einem imposanten Schloss und geniesse die Kaffeepause. Kurz vor mantour begegne ich Monique und George aus Maastricht. Sie sind unterwegs nach Barcelona. Weil auch sie eine Homepage unterhalten, werden die URL Adressen ausgetauscht. Homepage von George and Monique homepage".

Von Cluny Richtung Norden verlief früher eine Bahnlinie. Die Schienen haben sie entfernt, den Weg asphaltiert. Es muss ein langer Weg sein denn ich sehe ein Schild mit Aufschrift 42 Km. Jetzt nur zur Benutzung für Velofahrer, Rollschuhlaufer oder Spaziergänger. So weit werde ich diese Strecke nicht fahren und nach 15 Km. bei Cormatin rechts ab nach Tournus wo für heute Endstation ist.

Friedliche Landschaft; La Clayette

Tournus an der Saone

Schloss in La Clayette

Bahnhof ohne Geleise

Gleichgesinnte aus Maastricht

26.05.2006. Tournus - Labergement-Saint-Marie (132.03 Km.)

Das Wetter hat sich geändert. Seit mitte Spanien hatte ich Gegenwind und heute das erste mahl Wind im Rücken. Ich hoffe, dass ich dafür kein Regen bekomme. Auf jeden Fall wird es leichter zum fahren sein.

Ich verlasse die Saone Richtung Pontarlier über Louhans, Lons-le-Saunier und Champagnole. Ich möchte zu den beiden Seen; Remoray und St.-Point. Als ich in Labergament am Lac de Remory ankomme sehe ich auf einer Karte, dass der Fluss Le-Doubs nur 12 Km weiter oben entspringt. Ein schöner Fluss zum Kayak fahren, wenigstens der Abschnitt auf Schweizer Seite, den ich selber befahren habe.

27.05.2006. Labergement - Sutz am Bieler See (100,28 Km.)

Es hat nicht ganz gereicht ohne Regen durch Frankreich zu kommen. Beim Aufstehen regnete es und hielt bis zur Schweizer Grenze an (ca.20 Km.) Der Zöllner versicherte mir, dass es besser werden wird, und er bekam recht. Als Andenken machte er noch ein Foto wie ich mit Poncho herumfahre. Früher hatte ich eine Regenjacke und Hose. Bei der kleinste Anstrengung war ich von innen genau so nass wie von aussen. Jetzt fahre ich nur noch mit Poncho und Gamachen, es ist viel angenehmer. Das Poncho habe ich mit einem Klettband vorne an meiner Lenkertasche befestigt so kann es durch den Wind nicht mehr weggeblasen werden. Die Gamachen reichen dadurch volkommen aus um Schuhe und Beinen trocken zu halten. Und vor allem komme ich nicht mehr zum Schwitzen.

So fahre ich am liebsten im Regen, nur Poncho befestigt an Lenkertasche und Gamaschen,ohne zu schwitzen.

28.05.206. Stutz am Bielersee - Bremgarten (116,09 Km.)

Für den letzten Tag bis nach Bremgarten hatte ich keine Karte bei mir. Ich dachte, "du kennst dich ja aus" . Ich habe mich aber trozdem zwei mahl leicht verfahren. Am 28. April 15.00 h. kam ich mit dem Flugzeug in Alicante an. Bis ich mein Velo und Gepäck fahrbereit hatte, (Pedalen anschrauben, Steuer gerade stellen, Luft in die Pneus pumpen, war es 16.h. Zuhause war ich am 28.Mai 15.45 h. So war ich genau ein Monat unterwegs. Wenn ich die Km. zusammen rechne komme ich auf 2731.84 Kilometer.

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